Mediation

Was ist das?

In der Definition ist Mediation ein freiwilliges, nicht förmliches Verfahren mit zwei oder mehr Parteien mit dem Ziel einer Konfliktlösung im Verhandlungswege unter Unterstützung eines neutralen Dritten, wobei die Entscheidungsgewalt über Streitgegenstand und Mediationsverlauf bei den Parteien liegt.

In vielen Ländern der Welt, beispielsweise in Japan, den USA und England, ist der Versuch einer Konfliktlösung durch Mediation Voraussetzung für den Gang zu Gericht.
In den meisten Publikationen zur Mediation wird ausgeführt, dass diese Form der Streitbeilegung neu sei und aus den USA komme. Dieses ist falsch. Richtig ist lediglich, dass u.a. in den USA lediglich eine alte Umgangsform mit Konflikten und Problemen seit ca. 30 Jahren wieder aufgenommen worden ist, die sich in Europa über Jahrhunderte zurückverfolgen lässt.

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Informationstext Mediation

Die Mediation läuft in der Regel in fünf Phasen ab:

  1. Eröffnungsphase (Vorstellen der Mediation, Abschluss des Mediationsvertrages)
  2. Bestandsaufnahme/Ermittlung der Sach- und Rechtslage
  3. Darstellung der Positionen der Parteien, Entwicklung der dahinterstehenden Interessen
  4. Kreative Ideensuche/Optionen bilden, auswählen und bewerten
  5. Ergebnis und Niederlegung in der Abschlussvereinbarung

Familienmediation:

Familiäre Konflikte entstehen durch Emotionen. Eheleute, Partner, Verwandte streiten sich, am Ende steht die Trennung. Verbunden damit ist der Abbruch von sozialen Kontakten innerhalb des Familienbundes, Abbruch des Kontakts zu Kindern, Streitigkeiten über Geld.
Diese Emotionen und die Beweggründe der Parteien werden im gerichtlichen Verfahren nicht berücksichtigt, können es auch nicht. Im gerichtlichen Verfahren geht es um die Regelung eines Lebenssachverhaltes auf der bloßen sachlichen, rechtlichen Ebene. Keine Zeit bleibt jedoch dafür, dass die Parteien ihren Frust, ihre Beweggründe darstellen können, so dass auch die andere Partei die Möglichkeit haben kann, diese einmal zu begreifen. Das Verständnis für die Beweggründe des jeweiligen Anderen wird nicht geweckt. Die Parteien können nicht mehr miteinander kommunizieren. Genau hier greift der Ansatz der Mediation ein. Im Rahmen der Mediation wird den Parteien eine Plattform gegeben, sich darzustellen und im Wege einer konstruktiven, allein entwickelten Lösung eine dauerhafte Befriedigung auch für die Zukunft zu erreichen, um weitere Konflikte zu vermeiden.

Wirtschaftsmediation:

Jedem Unternehmer ist bewusst, wie schnell innerbetriebliche Probleme, oder Streitigkeiten mit einem langjährigen Geschäftspartner zu einem Rechtsstreit eskalieren können.
Die vormals sachliche Diskussion wird von Emotionen geprägt, Positionen verhärten und die Konfliktparteien sehen dann oft nur noch das Gerichtsverfahren als den einzigen Ausweg, den entstandenen Konflikt zu lösen. Wirtschaftlich hat diese Vorgehensweise jedoch gravierende Nachteile. Der Gang zum Gericht bedeutet einen erheblichen zeitlichen sowie finanziellen Aufwand und führt häufig nicht zu den erhofften Ergebnissen. Wirtschaftliche, unternehmerische oder persönliche Zielsetzungen finden im Gerichtsverfahren keine Berücksichtigung und bleiben daher für die Entscheidung ohne Bedeutung. Nachdem aber nur die Erfüllung der eigenen Ziele einen Konflikt nachhaltig beilegt, nutzen immer mehr Unternehmen die Möglichkeit der Wirtschaftsmediation zur Streitlösung.